In den Fußstapfen der Großen
Kenger vajjen Beverau
Rund 50 Kinder der Domsingschule sind seit mehr als zehn Jahren als „Kenger vajjen Beverau“ im Öcher Fastelovvend unterwegs. Sie erobern die jecken Bühnen und tun dabei Gutes. Denn ihre Gagen spenden die Kinder, die zwischen acht und zehn Jahre alt sind, in voller Höhe dem Nele-und-Hanns-Bittmann-Verein mit seinem Hilfsfonds für Kinder in Not in der Region Aachen. Die jecken Domsingschülerinnen und -schüler freuen sich – natürlich in jährlich wechselnder Besetzung – auf die jeweilige Session. Wo sie auch hinkommen, finden sie mit ihren Öcher Leddchere riesigen Anklang.
„Obwohl wir ganz klar mehr mit Kirchenmusik zu tun haben, haben wir natürlich auch einen Bezug zum Karneval, der Aachener Mundart und Alt-Aachener Liedern“, sagt Irma Wüller, Leiterin der Domsingschule.
Karneval gehöre einfach dazu. Ohnehin ist die Domsingschule jeck und heimatverbunden unterwegs. Jeden Fettdonnerstag steigt eine närrische Fete in der Schulaula. Zudem nehmen Kinder der Schule stets erfolgreich am Mundartpreis-Festival des Vereins Öcher Platt teil. Mit ihren Auftritten haben die Kenger vajjen Beverau schon mehrere zehntausend Euro für Kinder in Not gesammelt. Eine CD mit ihren Liedern hat sich zudem schon weit mehr als 1000 Mal für den guten Zweck verkauft.
Deshalb sei es auch kein Wunder, dass die rund 50 Kinder aus den dritten und vierten Klassen der Grundschule von der Idee total begeistert waren, in der kommenden Session, besser gesagt, in den Wochen nach der Prinzenproklamation, als „Kenger vajjen Beverau„ aufzutreten.
„Der Gedanke, das Geld dem Hilfsfonds zur Verfügung zu stellen, hat unsere Kinder sehr motiviert. Sie setzen sich gern für Kinder ein, die in Not geraten sind“, weiß die Schulleiterin.
Die Kids freuen sich schon auf ihre Auftritte, versichern Irma Wüller und ihre Stellvertreterin. Die Schule werde auch aufpassen, dass der närrische Domsingschul-Nachwuchs nicht überfordert wird. Deshalb sind aus den vierten Klassen auch weniger Kinder mit von der Partie, weil weiterführende Schulen am Schuljahresende warten und entsprechende Zeugnisse vorausgesetzt werden. Der Vorteil sei, dass so viele Kinder mit dem Wohlwollen der Eltern auf die jecken Bühnen wollten. „Schließlich werden nicht immer alle 50 Mädchen und Jungen auftreten, meist tut die Hälfte es auch“, meint Pia Susanne van Eisern.
Nachfolger aus dem Schatten des Doms
Die jecken Domsingschulkinder
Bislang hatten die „Jonge vajjen Beverau“ die Aufgabe übernommen, den Nele-und-Hanns-Bittmann-Verein tatkräftig zu unterstützen. Die Session 2012 war jedoch die letzte für die „Jonge vajjen Beverau“. Elf Jahre Bühne waren genug. Meinolf Bauschulte, Schatzmeister des Nele-und-Hanns-Bittmann-Vereins, dachte darüber nach, wie die Lücke, die durch die närrische Abdankung der „Jonge“ entstanden war, geschlossen werden konnte. Und er kam auf die Domsingschulkinder.
„Die habe ich beim Auftritt während der AKV-Ordenssitzung gesehen, dabei haben die mich sofort überzeugt.“ Kurze Zeit später setzte er sich mit Irma Wüller ins Benehmen und stieß auf offene Türen. Und jetzt warten Meinolf Bauschulte und die Domsingschule auf die Angebote für Engagements von großen und kleinen Karnevalsvereinen.
Um die Auftritte der Kenger vajjen Beverau kümmern sich
Heinz-Ludwig Klöser, Telefon 0241/64240, und
Norbert Strauch, Telefon 0172/3582056, E-Mail: strauch.n@web.de.